Chromothripsis nennt sich die Form der Genominstabilität, bei der ein oder einige wenige Chromosomen in einem vermutlich einmaligen katastrophalen Ereignis geradezu „explodieren". Solche Veränderungen spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung. Galt das Phänomen bislang als eher selten, so zeigten Wissenschaftler um Aurélie Ernst am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun, dass die Häufigkeit erheblich unterschätzt wurde.
In Zusammenarbeit mit dem DKFZ/NCT/DKTK MASTER-Programm untersuchten die Forscher 634 Tumorproben von 28 Krebsarten, die alle wichtigen Krebserkrankungen bei Erwachsenen abdecken. Dabei fanden sie die Spuren der Chromosomen- Explosion bei 49 Prozent aller untersuchten Patienten. Besonders häufig betroffen waren Tumoren von Patienten, die bereits von ihren Eltern eine Mutation geerbt haben, die für die Krebsentstehung disponiert.