Wissen, das Leben verändert
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Prävention von Volkskrankheiten zu verbessern, ist eine zentrale Säule unserer Arbeit in den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Fundamental wichtig ist dabei, dass wir auf molekularer und zellulärer Ebene verstehen, wie sich Krankheiten überhaupt entwickeln und welche Risikofaktoren sie begünstigen. Mit diesem Wissen können wir Erkrankungen frühzeitig erkennen, noch bevor ernsthafte Symptome auftreten – und entsprechend vorbeugen. Doch auch wenn eine Krankheit bereits ausgebrochen ist, lässt sich ihr Fortschreiten verhindern; ihre Folgen lassen sich abmildern. Je früher wir sie erkennen, umso mehr Handlungsoptionen haben wir.
Wichtig für personalisierte Prävention ist ebenso, dass wir vorhersagen können, wie eine Erkrankung bei unterschiedlichen Patienten und Patientinnen verlaufen wird. Hierauf lässt sich eine individuelle Behandlungsstrategie aufbauen. Können uns beispielsweise genetische Parameter verraten, dass die Krankheit schnell voranschreitet, oder Bildgebungsdaten, dass mit einer Therapie noch gewartet werden sollte, oder deutet das Immunprofil darauf hin, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers lediglich unterstützt werden müssen, um zu heilen? All dies kann gelingen, wenn man durch innovative Technologien Daten in großer molekularer Tiefe gewinnt und – zum Beispiel mithilfe künstlicher Intelligenz – bisher ungekannte Muster und Zusammenhänge offenlegt.
JE FRÜHER WIR ERKRANKUNGEN ERKENNEN, UMSO MEHR HANDLUNGSOPTIONEN HABEN WIR.

Bei vielen durch die DZG untersuchten Krankheiten zeigt sich, wie entscheidend es ist, schon im Kindes- und Jugendalter mit der Prävention zu beginnen: Wird eine genetisch bedingte Erkrankung bereits bei einem Screening kurz nach der Geburt entdeckt, kann sie direkt behandelt werden. Beispiele finden Sie in der aktuellen SYNERGIE zur Familiären Hypercholesterinämie oder zur Cystischen Fibrose (Mukoviszidose). Letztere war vor wenigen Jahrzehnten noch das Todesurteil im Kindesalter, doch mittlerweile haben Patientinnen und Patienten – wenn auch derzeit noch mit gravierenden Einschränkungen – eine Lebenserwartung von über 65 Jahren. Wenn Früherkennung und präventive Anwendung neuester revolutionärer Behandlungsmethoden zusammenspielen, ist aber zu erwarten, dass der Krankheitsausbruch vollständig verhindert werden kann. Einen weiteren wichtigen Einflussfaktor beleuchten wir ebenfalls in der SYNERGIE: Gerade für Kinder ist das familiäre Umfeld in vielfacher Hinsicht sehr prägend und entscheidend für die seelische und körperliche Gesundheit. Hier ergeben sich präventive Ansatzpunkte für ein gesundes Leben von Anfang an.
Die DZG verfolgen die Mission, wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in die medizinische Praxis umzusetzen, um Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu steigern und gleichzeitig die Gesundheitskosten für die Gesellschaft zu senken. Die aktuelle Ausgabe der SYNERGIE stellt dies unter dem Titel „Neue Wege in der Prävention“ ins Rampenlicht. Ich wünsche Ihnen eine spannende und aufschlussreiche Lektüre.
Prof. Dr. Werner Seeger
Amtierender Sprecher der DZG
EINE VERNETZTE FORSCHUNG SORGT FÜR DURCHBRÜCHE IM KAMPF GEGEN VOLKSKRANKHEITEN.
DAS STICHWORT LAUTET:
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Forschung und Wissenschaft sind die Basis für medizinischen Fortschritt, der schon bald das Leben aller verbessern könnte. Daran arbeiten wir mit Begeisterung.