Mit intelligenter Medizin gegen Volkskrankheiten
Liebe Leserin, lieber Leser,
Die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin erzeugt immense Datenmengen, die durch moderne Statistik, neue Algorithmen und den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) wertvolle Erkenntnisse über Erkrankungen sowie neue Behandlungsmöglichkeiten liefern. Neue bildgebende Verfahren und KI-gestützte Analysen ermöglichen präzisere und schnellere Diagnosen. Algorithmen können Röntgenbilder oder MRT-Scans analysieren und Anomalien erfassen, die für das menschliche Auge schwer zu erkennen sind. Zudem identifizieren KI-Systeme Muster in medizinischen Daten, die auf frühe Anzeichen von Krankheiten hinweisen. Diese Entwicklungen ermöglichen nicht nur eine massive Verbesserung der Gesundheitsforschung, sondern auch die Diagnose und Behandlung von Patientinnen und Patienten in einer neuen Dimension.
Niederschwelliger Zugang zu Daten
Die Analyse großer Datenmengen ermöglicht es, Volkskrankheiten präziser zu diagnostizieren, zu behandeln oder ihnen gar vorzubeugen. Doch um diesen Datenschatz zu heben, bedarf es eines niederschwelligen Datenzugangs für die Forschung. Das deutsche Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) wie auch andere Gesetzesvorhaben zielen darauf ab, die Nutzung von Gesundheitsdaten für gemeinwohlorientierte Forschungszwecke zu erleichtern. Auf europäischer Ebene wurden mit dem Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) die legislativen Grundlagen geschaffen, um die Versorgung, Forschung und Infrastruktur der Gesundheitssysteme durch die Zusammenführung national erhobener Gesundheitsdaten zu ermöglichen. Zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten gilt es, die notwendigen Infrastrukturen aufzubauen. Hier gibt es große Chancen, die durch die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) - gemeinsam mit weiteren wichtigen Akteuren - in Deutschland genutzt, aber auch weiterentwickelt werden müssen.
DIE DZG BETREIBEN SEIT MEHR ALS EINEM JAHRZEHNT TRANSLATIONALE
SPITZENFORSCHUNG.
Die DZG betreiben seit mehr als einem Jahrzehnt translationale Spitzenforschung. Wir arbeiten interdisziplinar und standortübergreifend zusammen und haben bereits leistungsfähige IT-basierte Infrastrukturen aufgebaut. Hierbei zeigt sich erneut die besondere Stärke der Zusammenarbeit von Universitätskliniken, universitären und außeruniversitären Partnern. Unsere Daten aus klinischer und präklinischer Forschung sind per se vielschichtig und heterogen. FAIR-Prinzipien sind unsere Leitlinie, um einen möglichst breiten und niederschwelligen Datenzugang zu ermöglichen. Gemäß den FAIR-Prinzipien beschreiben und speichern wir unsere Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwertbar, um einen möglichst breiten Zugang zu ermöglichen. Bei klinischen Studien wird ein einheitlicher Basisdatensatz erhoben, der die indikationsübergreifende, translationale Forschung beschleunigt.
Erfolgreicher Einsatz von Big Data und KI
Wie die Digitalisierung die Gesundheitsforschung in den DZG vorantreibt, stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe anhand einiger Beispiele vor. Die Nutzung von Big Data und KI in Gesundheitsforschung und Medizin bietet enorme Chancen, Volkskrankheiten effektiver zu bekämpfen, und ist in den DZG gelebte Realität. Durch präzisere Diagnosen und individualisierte Therapien verbessern wir die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität vieler Menschen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des DZG-Magazins SYNERGIE.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hrabě de Angelis
Sprecher der DZG
EINE VERNETZTE FORSCHUNG SORGT FÜR DURCHBRÜCHE IM KAMPF GEGEN VOLKSKRANKHEITEN.
DAS STICHWORT LAUTET:
TRANSLATION
Forschung und Wissenschaft sind die Basis für medizinischen Fortschritt, der schon bald das Leben aller verbessern könnte. Daran arbeiten wir mit Begeisterung.