SYNERGIE – Forschen für Gesundheit
Das Magazin der DZG

Neue Ansätze

Über gemeinsame Forschungsprojekte können die DZG neue Ansätze für Prävention und Behandlung der Volkskrankheiten entwickeln. mit einem eigenen Symposium und einer Anschubförderung für übergreifende Projekte geht der DZG-Standort Dresden hier neue Wege.
an schnittstellen entsteht innovation
So unterschiedlich Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Demenz sein mögen – sie stehen oft miteinander in Verbindung. Kommt man dem auf die Spur, kann das neue oder bessere Therapieansätze und Untersuchungsmethoden hervorbringen. Die Dresdner Standorte des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) sowie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) wollen hier Vorreiter sein: Mit einer eigenen Tagung, dem „Joint Dresden DZG-Symposium“, sowie einer Anschubförderung für übergreifende Projekte treiben sie die Translation von Forschungsergebnissen in die Praxis voran – um Prävention und Behandlung der Volkskrankheiten weiter zu verbessern.
„Wir wollten mit dem Symposium anfangs vor allem erreichen, dass sich die Teams der einzelnen Zentren besser kennenlernen und dass sie sich unter anderem über ihre Infrastrukturen austauschen“, erklärt Dr. Frank Möller, Wissenschaftlicher Koordinator des DZD-Partners Paul Langerhans Institut Dresden. „Man muss ja nicht in Technologien investieren, die es vielleicht auch auf der anderen Straßenseite gibt. Die gemeinsame Nutzung von bestehenden Infrastrukturen ist dabei aber nur ein Aspekt. Wir wollen auch die verschiedenen wissenschaftlichen Expertisen vernetzen und auf diese Weise echte Synergien schaffen.“
JE 10.000 EURO 
STARTKAPITAL FÜR PROJEKTE
Um in Dresden den Austausch noch zu verstärken, wurden 2020 Anschubförderungen für Kooperationsprojekte initiiert, bei denen zwei unterschiedliche DZG an einem Thema arbeiten. Im ersten Jahr konnten dadurch DKTK und DZNE gemeinsam die krankhaften Mechanismen der Neurodegeneration erforschen, also jene Prozesse, die Nervenzellen schädigen oder zerstören. Dafür wurden die Projekte mit jeweils 10.000 Euro Startkapital ausgestattet – das Budget stellen die Zentren selbst zur Verfügung. „Die Initiative soll vor allem die Vernetzung unter den jüngeren Kolleginnen und Kollegen wie den Doktorandinnen und Doktoranden sowie den Postdocs fördern“, erklärt Frank Möller. „Die sind in ihren Laboren ganz nah dran an der Forschung und entwickeln dabei viele spannende Ideen. Gleichzeitig sind sie in der Regel noch wenig mit Forscherinnen und Forschern anderer Disziplinen in Kontakt.“
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Das Konzept kommt an: Nachdem 2020 nur zwei Anträge für die Anschubförderungen eingereicht wurden, waren es in diesem Jahr bereits zehn – von denen drei gefördert werden konnten. Die Projektteams stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit jeweils beim Symposium im folgenden Jahr vor. Dabei zeigte sich: „An den Schnittstellen unterschiedlicher Bereiche entsteht Innovation“, so Möller. „In der metabolischen Forschung, die sich mit dem Stoffwechsel beschäftigt, oder auch in der Krebsforschung arbeitet man oftmals mit etablierten, routiniert durchgeführten Methoden. Aber wenn es darum geht, neue Wege zu gehen, bewegt man sich schnell in der Schnittmenge zwischen den Volkskrankheiten. Und da wird es spannend.“
GEMEINSAM OPTIMALE 
ERGEBNISSE ERZIELEN
Inhaltliche Überschneidungen bei der Forschung an den Volkskrankheiten gibt es viele. Möller führt dazu an, dass die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Krebs äußerst komplex und daher schwer zu entschlüsseln sind: „Fest steht, dass beide chronischen Erkrankungen durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden und sehr verschiedene Ausprägungen haben können. Es scheint so zu sein, dass eine Diabetes-Erkrankung das krankhafte Wachstum einzelner Körperzellen begünstigen kann. Leider wissen wir aber noch nicht genau, wie und warum das passiert.“
Dr. Antje Dietrich, Wissenschaftliche Koordinatorin des DKTK in Dresden, kennt weitere Fragestellungen aus ihrem Fachgebiet: „Das DKTK in Dresden hat einen Fokus auf Radioonkologie“, erklärt die Biologin. „Zum Beispiel spielt bei der Bestrahlung von Hirntumoren die Reaktion des umliegenden gesunden Gewebes eine zentrale Rolle für die Lebensqualität der Patienten. In unserer präklinischen Forschung versuchen wir die zugrundeliegenden Prozesse im Gehirngewebe zu verstehen. Wir haben uns deshalb mit den Kolleginnen und Kollegen vom DZNE ausgetauscht, die unsere Ergebnisse aus einer anderen Perspektive interpretieren und betrachten können.“ Auch methodische Faktoren dürfe man nicht unterschätzen, so Dietrich: „Bei Krebs spielen metabolische Prozesse eine zentrale Rolle. Da sind die Kolleginnen und Kollegen vom DZD die Experten am Campus und können uns sehr gut helfen, innovative oder besonders komplexe Methoden anzuwenden.“ Alle arbeiten zusammen, um gemeinsam optimale Ergebnisse zu erzielen und dadurch Menschen mit Volkskrankheiten eine noch genauere und individuellere Behandlung zu ermöglichen. 
Die DZG-übergreifende Zusammenarbeit in Dresden ist nur eine von mehreren DZG-Kooperationen. Auch an anderen Standorten nutzen Forschende der DZG vorhandene Synergien und arbeiten gemeinsam daran, Zusammenhänge zwischen den Volkskrankheiten zu erkennen.
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