Stark durch Kooperation
Liebe Leserin, lieber Leser,
die biomedizinische Forschung eröffnet uns immer wieder faszinierende Blicke in die fein abgestimmten Abläufe im menschlichen Organismus. Unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hängen wesentlich vom reibungslosen Funktionieren unserer Organe ab: Unablässig sind sie in Aktion, reagieren auf mannigfache externe und interne Signale, kommunizieren miteinander und stellen so eine optimale Versorgung des Körpers sicher.
Immer deutlicher zeigen sich aber auch die Schwachstellen dieses Netzwerks: Warum erleiden Betroffene eines Schlaganfalls so häufig auch Schäden an ihrem Herzen? Inwiefern entscheiden Bakterien in unserem Darm mit darüber, ob wir im Laufe unseres Lebens eine Alzheimer-Erkrankung entwickeln? Und wie agieren Krebszellen mit ihrer gesunden Umgebung?
Wenn es um das Entstehen von Krankheiten wie diesen geht, beginnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerade erst, das höchst komplexe Zusammenspiel in unserem Inneren zu verstehen: Organe kommunizieren miteinander und mit ihrer Umgebung in bislang ungeahntem Ausmaß. Immer stärker setzt sich dabei die Erkenntnis durch, dass manche Leiden, die sich an einem bestimmten Organ entwickeln, anderswo im Körper ausgelöst oder wesentlich beeinflusst werden können.
EIN KOMPLEXES ZUSAMMENSPIEL: ORGANE KOMMUNIZIEREN MITEINANDER UND MIT IHRER UMGEBUNG IN BISLANG UNGEAHNTEM AUSMASS.
Das eröffnet der Gesundheitsforschung ganz neue Möglichkeiten: Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Beispiel können heute Ernährungsexpertinnen und -experten entscheidende Hinweise geben für das Entstehen von Diabetes und Fettleibigkeit. Von solch aufsehenerregenden Erkenntnissen berichtet diese Ausgabe von SYNERGIE.
Noch stehen die Untersuchungen zum Organ Crosstalk am Anfang. Doch sie unterstreichen schon jetzt, wie gewinnbringend Forschung ist, die die Grenzen einzelner Disziplinen überschreitet: Großen Fragen begegnet auch die biomedizinische Wissenschaft am besten mit fachübergreifenden Kooperationen.
Diesem Gedanken folgt nicht nur die Helmholtz-Gemeinschaft mit ihren interdisziplinär arbeitenden Forschungszentren. Er ist auch wesentlicher Baustein der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung, in denen wir uns engagieren: In diesem Netzwerk arbeiten die führenden universitären und außeruniversitären Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher medizinischer Institutionen und Fachgebiete zusammen – und sorgen so dafür, dass neue Erkenntnisse der Wissenschaft so schnell wie möglich den Patientinnen und Patienten zugutekommen. Dieses innovative Modell hat für die translationale Gesundheitsforschung in Deutschland eine neue Grundlage geschaffen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser spannenden Ausgabe.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar D. Wiestler
Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft
EINE VERNETZTE FORSCHUNG SORGT FÜR DURCHBRÜCHE IM KAMPF GEGEN VOLKSKRANKHEITEN.
DAS STICHWORT LAUTET:
TRANSLATION
Forschung und Wissenschaft sind die Basis für medizinischen Fortschritt, der schon bald das Leben aller verbessern könnte. Daran arbeiten wir mit Begeisterung.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen im Namen aller
Vorstände der wissenschaftliche Beirat des Magazin