SYNERGIE – Forschen für Gesundheit
Das Magazin der Deutschen Zentren
der Gesundheitsforschung (DZG)

Gemeinsam von der Spitzenforschung in die Translation

Liebe Leserin, lieber Leser,

neue Ansätze gegen die großen Volkserkrankungen entwickeln – daran arbeiten die bestehenden sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung seit mehr als einem Jahrzehnt sehr erfolgreich. Aktuell kommen zwei neue Zentren dazu: Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG), das sich in dieser Ausgabe vorstellt, und das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ). Das Erfolgsmodell der DZG ist die translationale Forschung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung arbeiten eng mit Ärztinnen und Ärzten aus Kliniken oder Praxen zusammen – mit dem Ziel, medizinische Innovationen möglichst schnell in die Anwendung zu bringen. 

Diese Kooperation trägt reichlich Früchte. So gab es bereits entscheidende wissenschaftliche Highlights und Durchbrüche, von denen einige in den vergangenen Ausgaben von SYNERGIE vorgestellt wurden. Dieses Heft steht unter der Überschrift „Blut“ – ein besonderer Saft, der in der Forschung der DZG eine wichtige Rolle spielt. Beispielsweise können Blutuntersuchungen frühzeitig anzeigen, wie gut eine Krebstherapie wirkt, oder dabei helfen, Alzheimer zu diagnostizieren. Für die Entwicklung einer künstlichen Lunge werden die Auswirkungen der verwendeten Endothelzellen auf das Blut untersucht. Sogenannte CHIP-Mutationen im Blut können Herz-Kreislauf-Erkrankungen ankündigen, sodass eine gezielte Therapie erfolgen kann. Blut dient aber auch als Transportmittel: Auf der einen Seite für gefährliche Krankheitserreger, die über Stechmücken in das Blut weitergegeben werden – hier werden intensiv neue Methoden zur Eindämmung der Ausbreitung sowie neue Impfstoffe erforscht. Auf der anderen Seite werden Botenstoffe im Blut transportiert. Durch Nutzung dieses Mechanismus konnte mit den sogenannten Dual- und Polyagonisten ein neues und vielversprechendes Behandlungskonzept entwickelt werden. Ein dualer Agonist hat gerade die Zulassung für die Behandlung von Diabetes und Adipositas erhalten.
INTERNATIONAL GELTEN DIE DZG ALS BEST-PRACTICE-MODELL. WELTWEIT ARBEITEN VIELE FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN MIT DEN DZG ZUSAMMEN.
Geheimnis des Erfolgs der DZG ist die enge Zusammenarbeit und das Erreichen der kritischen Masse mit verschiedenen Partnern deutschlandweit: Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Universitäten und Universitätskliniken arbeiten in den Deutschen Zentren gemeinsam an translationalen Zielen. Auch die enge Verbindung zu medizinischen Fachgesellschaften und Patientenvertreterinnen und -vertreter sowie die langfristige Förderung bei gleichzeitiger Flexibilität sind von entscheidender Bedeutung. Die Kooperation hat zu schlagkräftigen Zentren in der deutschen biomedizinischen Forschung geführt, die von wissenschaftlicher Exzellenz geprägt sind. International gelten die DZG als Best-Practice-Modell. Weltweit arbeiten viele Forschungseinrichtungen mit den DZG zusammen.

Solche Kooperationen führen auch zu Herausforderungen: Gilt es doch, Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen. Zusätzlich sollen Daten weiteren Forschenden zugänglich gemacht werden. In Zeiten der Digitalisierung sind die verantwortungsvolle, krankheitsübergreifende Nutzung von Gesundheitsdaten und der Aufbau einer geeigneten Gesundheitsforschungsdateninfrastruktur von großer Bedeutung. Diesen Themen widmen sich die DZG seit Langem. Um zukunftsorientiert die beste Lösung für Deutschland zu entwickeln, werden die DZG weiterhin ihren Beitrag leisten sowie in enger Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen, wie dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), Lösungen entwickeln und implementieren.

Denn so kann unser oberstes Ziel noch besser erreicht werden: Menschen, die an einer bestimmten Erkrankung leiden oder ein erhöhtes Risiko dafür haben, zu helfen. 

Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke und spannende Momente mit dem neuen Heft.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hrabĕ de Angelis
Sprecher der DZG
EINE VERNETZTE FORSCHUNG SORGT FÜR DURCHBRÜCHE IM KAMPF GEGEN VOLKSKRANKHEITEN.

DAS STICHWORT LAUTET:
TRANSLATION
Forschung und Wissenschaft sind die Basis für medizinischen Fortschritt, der schon bald das Leben aller verbessern könnte. Daran arbeiten wir mit Begeisterung.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen im Namen aller
Vorstände der wissenschaftliche Beirat des Magazins
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